Was ist die Nachgeburt und wozu dient sie?

Wenn Ihr Baby geboren ist, ist die Entbindung noch nicht abgeschlossen. Es folgt die Nachgeburt.

Unter Nachgeburt versteht man die natürliche Abstoßung der Anhangsgebilde des Fötus (Nabelschnur, Plazenta, Membranen) bzw. deren Entfernung auf nicht-genitalem Weg. Dabei handelt es sich um den letzten Schritt der Entbindung oder die 3. Wehenphase. Eine Entbindung gilt erst als abgeschlossen, wenn die Nachgeburt stattgefunden hat.

Diese Abbildung zeigt die Plazenta, die Nabelschnur, den Gebärmutterhals und die Vagina.

Diese gliedert sich in drei Phasen:

  • Ablösung der Plazenta
  • Abstoßung der Plazenta
  • Hämostase

Ablösung und Abstoßung der Plazenta

Die Ablösung der Plazenta erfolgt etwa zehn Minuten nach der Geburt des Babys mithilfe einer Wiederaufnahme der Gebärmutterkontraktilität.

Wenn der Gynäkologe oder die Hebamme sicher ist, dass die Ablösung der Plazenta stattgefunden hat, werden Sie ein letztes Mal zum Pressen aufgefordert, um die Abstoßung der Plazenta herbeizuführen. Die Fachkräfte achten darauf, dass keine Membran im Körperinneren verbleibt.

Hämostase

Nach der Abstoßung der Plazenta wird die Gebärmutter vom Gynäkologen oder von der Hebamme sorgfältig massiert, um ihre Kontraktion und Verhärtung zu fördern, sodass die Blutung zum Stillstand kommen kann. Dieser Handgriff kann unangenehm sein, ist aber notwendig, weil er das Hämorrhagie-Risiko verringert.

Nach der Nachgeburt werden Plazenta und Nabelschnur auf Vollständigkeit überprüft.
Die Nabelschnur ist ungefähr 50 bis 70 cm lang, umfasst drei Blutgefäße (zwei Arterien und eine Vene) und wird von einem transparenten Gewebe, der sogenannten Wharton-Sulze umhüllt.
Um zu gewährleisten, dass Ihre Gebärmutter komplett entleert ist, müssen die Plazenta vollständig und die Membranen unversehrt sein. Diese fetalen Anhangsgebilde wiegen durchschnittlich ein Fünftel des Babygewichtes.

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