In den letzten Jahren haben wir einen radikalen Wandel des traditionellen Verständnisses von der Vaterschaft erlebt. Festgelegte Rollenmuster gehören nunmehr der Vergangenheit an. Deshalb ist es für werdende Väter der heutigen Zeit wichtig, bei der Ankunft des Babys ihren Platz zu finden. Wenn sie mit dem gewaltigem Geburtsvorgang, dem Anblick des Blutes und den beängstigenden Schmerzen ihrer Frau konfrontiert werden, fühlen sich viele Väter hilflos und allein gelassen.

Mit ein paar Empfehlungen wollen wir Ihnen helfen, sich auf die letzten Augenblicke dieser neun Monate, die Sie zum Papa gemacht haben (oder machen werden), optimal vorzubereiten. Wir maßen uns nicht an, Ihnen einen Weg vorzuschreiben, da wir der Ansicht sind, dass jeder Einzelne diese Augenblicke auf seine Weise erlebt.

Doch wir möchten Ihnen eine Orientierungshilfe geben, damit Sie Ihren eigenen Weg leichter finden, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: Nämlich, dass aus dem gemeinsamen Wunsch einer Frau und eines Mannes ein Kind hervorgegangen ist und nun mithilfe einer Mutter und eines Vater, die beide an diesem Tag eine entscheidende Rolle spielen, das Licht der Welt erblicken wird.

 

Die Entbindung: Wie Sie die werdende Mama begleiten können

Wenn Sie an Geburtsvorbereitungskursen teilgenommen haben, können Sie alles anwenden, was Sie dort gelernt haben. Vielleicht hatten Sie Gelegenheit, sich Ihrer Vaterschaft frühzeitig bewusst zu werden und mithilfe der Haptonomie das Leben Ihres Kindes im Mutterleib wahrzunehmen. Diese außergewöhnliche Technik ermöglicht Ihnen, Ihr Kind zu begleiten und ihm Geborgenheit zu vermitteln, aber auch, Ihrer Frau während der Wehen zur Seite zu stehen. In der Tat erfährt sie durch Ihre Berührung Zuwendung und Wärme, und das gibt Ihnen die Gewissheit, während der Entbindung gemeinsam voranzukommen.

Wenn Sie an Sophrologie-Kursen teilgenommen haben, können Sie Ihre Frau begleiten, indem Sie ihr beruhigende Bilder und Wörter ins Gedächtnis rufen.

Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Frau auch mit einem geeigneten Öl massieren.

 

Unterstützung und Beistand: Ihre Hauptaufgabe

Wir halten es für wichtig, Ihre Hauptaufgabe zu betonen: Die Rolle des Beschützers Ihrer Frau als werdende Mutter und Ihres Kindes während der Entbindung. Es ist Ihre Aufgabe, ihr Geborgenheit zu vermitteln, sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass Sie drei die Kraft besitzen, diesen einzigartigen Augenblick in Ihrem Leben zu bewältigen. Sie können sich im entscheidenden Moment zu ihr ins Bett legen, ihr nahe sein und sie festhalten, sie wiegen oder sogar in das Entspannungsbad begleiten, sofern der Gesundheitszustand Ihrer Partnerin und Ihres Babys dies zulassen. Tragen Sie bequeme Kleidung und bringen Sie Ihre Badehose, eine Flasche Wasser und etwas zu knabbern mit.

Wenn Sie den Augenblick in Bildern verewigen wollen, können Sie im Entbindungsraum fotografieren oder filmen. Denken Sie daran, dass diese Aktion vorzugsweise vor dem Tag X mit ihrer Partnerin besprochen werden sollte. Die Entbindung ist ein sehr intimer Augenblick, der auch ohne Kamera oder Fotoapparat auskommen kann.

 

Die Ankunft des Babys 

Bei der Geburt können Sie die Nabelschnur durchschneiden, wenn Sie wollen. Die Entscheidung bleibt allein Ihnen überlassen, und dabei sollten Sie berücksichtigen, welche Tragweite und Bedeutung diese Handlung für Sie hat. Der Gynäkologe oder die Hebamme unterstützen Sie bei dieser Entscheidung. Wenn die ersten Pflegemaßnahmen an Ihrem Kind durchgeführt werden, achtet die Hebamme darauf, Ihnen alle wichtigen Vorgänge zu erklären.

In der Klinik Bohler werden vor der Geburt Workshops mit dem Titel „Vater werden“ angeboten. Sie sollen werdenden Vätern die Möglichkeit bieten, sich ungestört über ihre Auseinandersetzungen und Fragen angesichts dieser neuen Rolle, die sich am Horizont abzeichnet, auszutauschen.

Quiz
Das Geburt
Testen Sie Ihr Kenntnisse!
Diashow
Die Geburtswehen: Überwachung und Mobilisation
Diashow ansehen