Wann wird ein Baby zum ersten Mal gestillt?

Sofern Ihr Zustand und der Zustand Ihres Kindes dies zulassen, sollte unmittelbar nach der Geburt ein erster Hautkontakt mit dem Baby hergestellt und so lange aufrechterhalten werden, bis das erste Stillen stattgefunden hat.
Dabei sollten Routineverfahren möglichst vermieden werden, da sie die Interaktionen zwischen Mutter und Kind unterbrechen und das erstmalige Anlagen an die Brust hinauszögern.

Der visuelle und körperliche Kontakt dient dem Aufbau einer dauerhaften Mutter-Kind-Bindung. Gleichzeitig hat das Baby Gelegenheit, die aus dem Leben im Mutterleib vertrauten Anhaltspunkte wiederzufinden: Geruch, Stimme und Herzschlag seiner Mutter.

Außerdem ermöglicht dieser Kontakt die Stimulierung des Suchreflexes (Gesamtheit der reflexbedingten Verhaltensweisen, die das Baby befähigen, die Brust und die Brustwarze zu finden, in den Mund zu nehmen und zu saugen). Dieser Reflex ist eine Grundvoraussetzung für ein effizientes Saugen.

Abgesehen vom Aufbau der Mutter-Kind-Bindung begünstigt dieser Kontakt die Anpassung Ihres Kindes an seine neue Umgebung, insbesondere durch die Stabilisierung seiner Körpertemperatur, seines Blutzuckerwertes und seines Stoffwechsels im Allgemeinen.

Sehr bald saugt und trinkt Ihr Baby Vormilch in geringen Mengen (5 bis 10 ml).

Die Vormilch, die erste Form der Muttermilch, erleichtert die Ausscheidung seines ersten Stuhls (Kindspech) und verringert so das Gelbsuchtrisiko (Ikterus). Sie besitzt eine hohe Konzentration an Proteinen, ist reichhaltig an Salz und besteht aus zahlreichen Immun- und Wachstumsfaktoren.

Der frühzeitige Hautkontakt und das frühzeitige Stillen werden Ihnen helfen, so lange zu stillen, wie Sie möchten.

Die Freisetzung von Oxytocin (ein Hormon, das Gebärmutterkontraktionen bewirkt) beim ersten Stillen und bei den folgenden Stillmahlzeiten sowie ein frühzeitiges Anlegen an die Brust können sich spürbar auf den Milcheinschuss und die Gebärmutterrückbildung auswirken.

Schließlich fördert frühzeitiges Stillen die psychomotorische Entwicklung Ihres Kindes.

 

In der Klinik Bohler wird alles unternommen, um dieses erste Anlegen an die Brust zu ermöglichen, sowohl im Entbindungsraum als auch nach dem Kaiserschnitt. Nach einem Kaiserschnitt wird ein Raum zur Verfügung gestellt, damit Mutter, Kind und Vater zusammen bleiben können.

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